Friedhöfe

„Friedhöfe sind in vielerlei Hinsicht besondere Orte. Sie bieten einen Schatz an Glaubenszeugnissen und an Familiengeschichten. Sie sind Orte der Ruhe. Sie sind Orte des Trostes. Orte, an denen wir unseren Schmerz hintragen ­können, ebenso wie unsere Dankbarkeit. Sie sind Orte der Kraft, und des Friedens.”

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

 

Das sogennante "Türkenkreuz"
Bildrechte Gemeinde Rügland

Spuren der Geschichte auf dem Rügländer Friedhof

Das Türkenkreuz aus dem Jahr 1735 erinnert an ein außergewöhnliches Schicksal: Bei der Belagerung Belgrads im Jahr 1688 wurden zwei Türken gefangen genommen. Einer dieser Männer, der den Namen Mustapha trug, hatte Freiherr Hannibal von Crailsheim in einer Schlacht das Leben gerettet. Der nahm ihn darauf,  mit nach Deutschland und diente viele Jahre bei den Herren von Crailsheim.

1727 ließ er sich in der Kirche in Rügland taufen. Er erhielt den Namen Carl Osman, Pate war der "Wilde Markgraf" von Ansbach, Carl Friedrich. Der im Jahr 1655 in Konstantinopel geborene Carl Osman stiftete 1734 der Kirche in Rügland zwei silberne Leuchter. Ferner verfügte er in seinem Testament, dass jeder, der einst zu seiner Beerdigung käme, fünf Kreuzer erhalten sollte. Als er 1735 im Alter von 80 Jahren starb, konnte die Kirche die Menge der 925 Trauergäste nicht fassen.

Das Türkenkreuz trägt die Inschrift: „Hier ruhet in Gott Carl Osman, ward geboren zu Constantinopel 1655, vor Belgrad gefangen 1688, zu Rügland getauft 1727, in Diensten gestanden 47 Jahr. Er starb 1735, alt 80 Jahr.“

Quelle: www.wikipedia.de